Der erste Tag der niederländischen Motul-Runde der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2022 zeigte große Fortschritte bei Iker Lecuona (Team HRC), denn der spanische Rookie legte gleich im FP1 los wie die Feuerwehr. Lecuona beeindruckte viele, indem er als Zweiter in den Tag startete. Trotz steigender Streckentemperaturen im FP2 und einem Sturz in Kurve 3, der die rote Flagge nach sich zog, belegte der unermüdliche 22-Jährige einen respektablen fünften Platz in der kombinierten Zeitenliste. 

Während er nur etwas mehr als vier Zehntel hinter dem FP1-Führenden Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha with Brixx WorldSBK) lag, hatte Lecuona über drei Zehntel Vorsprung auf den nächstschnellsten Fahrer, den Meisterschaftsführenden Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati). In seinem letzten Stint im FP1, in dem er mit 1:34,884 Minuten seine beste Rundenzeit fuhr, setzte Lecuona den SCX-Reifen ein, um sich weiter an den neuen Gummi und die Eigenschaften der einzelnen Reifenmischungen zu gewöhnen. In der Nachmittagssitzung wurde sein Lauf durch einen Sturz unterbrochen, aber er ging in den letzten 17 Minuten noch einmal auf die Strecke und konnte seine Rundenzeit nicht mehr verbessern, belegte aber den fünften Gesamtrang. 

Lecuona äußerte sich zu diesem Tag, der aus zwei Teilen bestand: "Insgesamt fühle ich mich gut! Ich habe diesen Speed nicht erwartet; ich habe alleine gearbeitet, mich Runde für Runde verbessert und ich denke, dass die Pace, die ich habe, sehr positiv für das Rennen ist. Im FP2 hatte ich einen heftigen Highsider in Kurve 3. Ich verlor die Front und konnte sie retten, aber dann verlor ich das Heck und hatte einen Highsider. Danke an das Team, das das Motorrad sehr schnell repariert hat, so dass ich im FP2 wieder rausgehen und arbeiten konnte. Ich denke, wir haben eine gute Pace für morgen."

Auf die Frage, ob er glaubt, dass das Motorrad in Assen besser funktionieren wird als im MotorLand Aragon, meinte Lecuona: "Sicherlich besser als in Aragon, denn dort habe ich mich sehr schwer getan. Auch bei den Tests bis zum Wochenende hatte ich gute Ergebnisse, aber ich fühlte mich nicht wohl mit dem Motorrad. Hier kann ich alleine fahren und fühle mich schnell und wohl mit dem Motorrad. Es stimmt, dass das Motorrad ein wenig nervös ist, so dass ich im Vergleich zu Jonathan oder Alvaro mehr Bewegung habe, wie ich auf einigen Fernsehbildern sehen konnte. Wenn wir diese kleinen Probleme lösen können, kann es vielleicht ein besseres Wochenende werden."

Abschließend äußerte sich Lecuona zu der Frage, ob er um die ersten fünf Plätze kämpft, er war zuversichtlich: "Ich denke, es ist realistischer als in Aragon. Ich habe alleine gearbeitet und kann schnell fahren, und ich denke, meine Pace reicht aus, um um diese Position zu kämpfen. Wir werden morgen sehen, denn das ist die Realität; wir haben die Superpole, in der jeder, auch ich, pushen wird, also werden wir sehen, in welcher Position ich das Rennen beginnen werde, sowie FP3, um zu sehen, welche Arbeit ich für das Rennen machen kann."

Während des FP1 zeigte sich auch Team HRC-Teammanager Leon Camier zuversichtlich und sagte sowohl über Lecuona als auch über die Projekte zu Beginn der Saison insgesamt: "Nach nur wenigen Runden hat Iker sofort eine gute Pace und einen guten Rhythmus gefunden. Wir werden Schritt für Schritt sehen, wie es am Wochenende läuft. Mit zwei neuen, jungen Fahrern ist es ein bisschen schwierig zu wissen, was man nach den ersten Rennen erwarten kann, aber beide haben einen sehr, sehr guten Job gemacht. Xavi laboriert immer noch an einer Verletzung, da er sich zwei Rippen gebrochen hat, daher wird diese Strecke viel schwieriger für ihn sein, vor allem wegen der harten Richtungswechsel. Ich denke, dass diese Strecke für ihn im Laufe des Rennens viel schwieriger zu bewältigen sein wird."

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